Untergriesbach nimmt Freisinger Festung knapp mit 20:19
Weiß-Blau in der Ringer-Oberliga vorerst alleine Tabellenführer
von Josef Neudorfer
Am fünften Kampftag der diesjährigen Oberligasaison übernehmen die Bayerwald-Ringer - zunächst- die Tabellenführung. Ein Nachholkampf steht noch aus. Der TSV Burgebrach kann nachziehen oder durch einen hohen Sieg bei Nürnberg II die Donau-Wald-Ringer sogar noch von der Spitze verdrängen.
Trotzdem freuten sich die Donau-Wald-Ringer über diesen Erfolg, der erst in der letzten Sekunde der letzten Begegnung Gewissheit wurde. Bis dahin konnten sich die Zuschauer über eine sehr spannende und Aktionsreiche Partie freuen.
SV-Trainer Benedikt Heindl hatte nach Abgabe der Mannschaftsaufstellung schon auf einen Sieg getippt. Die Zuversicht schien berechtigt, denn Freisings Legionär Keri Zoltan musste nach seinem Umknicken des Fußes im letzten Kampf ähnlich wie auch Heindl pausieren. So stellten beide Teams ihre Mannschaft um. Der SV Untergriesbach war der Gewinner dieser Situation. Das Bayerwaldteam ließ den stärksten Freisinger, Schwergewichtler Kalman, einfach leerlaufen und setzte die eigenen Stärken gewinnbringend ein.
Gegenüber den Kämpfen im letzten Jahr gab es aber weitere Veränderungen. Die gravierendste war gleich zu Beginn. Christoph Fenzl kassierte in der letzten Saison im Fliegengewicht eine Schulterniederlage. Der damalige Sieger, Christian Zacherl (F=Freising), geriet diesmal arg unter die Räder. Zacherl sah sich Beinangriffen und Druchdrehern in wildem Stakkato ausgesetzt. Nach gut einer Minute war der Spuk vorbei. Christoph Fenzl stand mit 16:0 als überlegener Punktsieger vorzeitig fest. Freisings Ausgleich folgte auf dem Fuß, denn gegen den Ungarn Peter Kalman (F) hatte Weiß-Blau keinen Gegner mitgebracht.
In der klassischen Stilart sah sich Aydin Öksüm (F) den Angriffen von Johannes Lenz nahezu schutzlos ausgesetzt. Wie ein Tornado fegte der Donau-Wald-Ringer über die Matte. Nach 1:18 Minuten war das Punktekonto auf 16:0 angewachsen. Weiß-Blau ging mit 8:4 in Führung. Tamas Fodor musst sich gegen den zähen Richard Krimmer (F) kräftig anstrengen. Mit letztem Einsatz konnte vier Sekunden vor dem Schlussgong konnte das Punktekonto auf 15:0 hochgehievt werden. Das brachte vier Zähler für die Gäste-Mannschaft und die 12:4 Führung ein.
Vor der Halbzeit schlossen die Hausherren noch auf. André Bordihn, der frühere Ringer des SC Nürnberg, war nach einigen Stationen in Freising gelandet. Gegen den bayerischen Spitzenringer stand Florian Unfried beim 0:16 auf verlorenem Posten. Da gab es zwar immer wieder gute Ansätze von Unfried, die der routinierte Bordihn sofort vereitelte. Die Domstädter konnten zum 8:12 Pausenstand Boden gut machen. Das nützte aber nicht viel, denn Andreas Buchetmann behielt Patrick Kratzer (F) gut im Griff. Es waren es vor allem Durchdreher, die der Freisinger kaum abwehren konnte. Kurz vor dem Schlussgong hatte Buchetmann mit dem Punktstand von 18:2 sein Maximalziel erreicht.
Ecevet Kilic (F) sollte den Vorsprung von Weiß-Blau reduzieren. Am Ende gelang ihm dies zwar nach fast sechs Minuten mit einem 21:6 gegen Christoph Überreiter. Der Gastgeber kann Fortuna dankbar sein, denn Überreiter hatte den Freisinger zweimal an den Rand der Schulterniederlage gebracht. Simon Mayer (F) hatte große Mühe, um den über weite Strecke gut verteidigenden Simon Hartl mit 17:1 in die Schranken zu weisen. Die wertvollen Tipps von Freisings Trainer Erhan Karahan halfen Michael Alexander (F) nur zeitweise. Immer wieder kam Gabor Farkas mit Beinangriffen zum Zug, die kurz vor dem Schlussgong zum 15:0 des Magyaren führten.
Der Vorsprung der Bayerwaldringer war vor der letzten Begegnung auf 20:16 angewachsen. Csongor Knipli (F), früher in Burghausens Diensten, sollte für Freising ein Unentschieden sichern. Benedict Pauli konnte es sich leisten, auf Sicherheit zu ringen. Der 12:1 Erfolg des Ungarn brachte drei Punkte für die Gesamtwertung aber Pauli hatte den 20:19 Auswärtssieg gesichert.
Die Untergriesbacher Reservemannschaft kam aus Westendorf zurück und gerade noch zurecht, um den Jubel der Mannschaftskameraden über den knappen Sieg mitzuerleben. Die Stimmung war ungetrübt, denn auch die SV-Reserve kam bei Westendorf III zu einem 31:18 Erfolg. In der südbayerischen Gruppenliga werden in sieben Gewichtsklassen in beiden Stilarten bestritten. Johannes Steinberger holte bei seinen zwei Kämpfen dabei 8:0 Punkte, Sebastian Klinger und Mustafa Qambarzada kamen durch jeweils zwei Schultersiege auf das gleiche Resultat. Daniel Loher musste den Gastgebern acht Zähler überlassen. Die gleiche Punktzahl ging wegen einer unbesetzten Klasse an die Hausherren. Martin Wimmer (2:0 und 2:0) war wie sein Schwergewichts-Kamerad Josef Neumüller (2:0 und 3:0) zweimal erfolgreich. In Summe sprang für die Weiß-Blauen im Allgäu mit 31:18 heraus. Damit glückte der erste Sieg und im Abstiegskampf ein wichtiger Schritt nach vorne.