Letzter Kampf entscheidet
Zum Auftakt der Ringer-Oberliga reiste der SV Untergriesbach zu einem alten Bekannten. Über lange Jahre hinweg hatten sich die Wege der Weiß-Blauen und die der Schonunger Ringer gekreuzt. Die RSV-Athleten spalteten sich 2007 vom Stammverein TSV 1866 Schonungen ab. Irgendwie kam man mit dem Alt-
Verein nicht mehr zurecht. Danach erfolgte ein Schub bei den Unterfranken. Gamsat Klein wurde 2008 deutscher Vizemeister und 2009 wurde der noch junge Club Meister in der Oberliga. Zwischendurch schwächelten die Main-Franken und stiegen nach der Saison 2013 in die Bayernliga ab.
Siehe auch: Sp4ort.de und hier
Mit neuem Elan meldeten sich die Schonunger ein Jahr ungeschlagen in der Oberliga zurück. Der Erfolg lässt sich an zwei Änderungen festmachen. Mit dem Rumänen Andrej Dudau (20) und dem Bundesliga-Rückkehrer aus Nürnberg, Marco Greifelt (35), gewann das Team in der Bayernliga alle Kämpfe. Der SV
Untergriesbach traf nun anders als den Kämpfen in 2013 auf ein neu formiertes und völlig motiviertes Team. Auch wenn der jetzige Trainer Marco Greifelt heuer nicht mehr eingreifen wollte, gegen den langjährigen Rivalen wurde die Erfahrung des 35jährigen dringend gebraucht.
Die Weiß-Blauen befinden sich im Umbruch. Abgänge hatten das Team geschwächt und junge Ringer müssen in Bayerns höchster Liga Erfahrungen sammeln. Junior Christoph Fenzl zählt schon zu den gestandenen Oberliga-Ringern und er trumpfte dementsprechend auf. Vladislav Kudik (S) geriet in den Griffwirbel
des SV’lers und nach kurzer Kampfzeit war der 16:0 Erfolg von Fenzl perfekt.
Thomas Hartl kämpfte in seinem Oberliga-Debut beherzt gegen den deutschen Jugendmeister Florian Boyle (S). Die größere Erfahrung verschaffte dem Heimringer Vorteile, die nach drei Runden mit 9:0 Punkten und einem 3:0 in der Mannschaftswertung zu Buche schlugen. Der Rumäne Andrej Dudau war für
Schonungen Aufstiegsgarant und er setzte sich auch gegen Johannes Lenz mit einem Schultersieg durch. Tamas Fodor pausierte einige Zeit und kehrte nun wieder ins weiß-blaue Team zurück. Der 16:0 Erfolg gegen Florian Hümpfer (S) entsprach der Marschroute.
Der frühere deutsche Vizemeister Gamsat Klein (S) war immer schon ein Sieg-Garant für die Heimringer. Christoph Überreiter war schon öfter für Überraschungen gut, aber Klein war einfach zu routiniert und zeigte keine Blöße. Der Gastgeber brachte nach dem 18:0 Erfolg sein Team zur Halbzeit mit 11:8 in Führung. Tobias
Hofmann (S) verteidigte sich geschickt gegen den dominierenden Andreas Buchetmann. Bei einem Ausheber des SV’lers reklamierten die Gäste verbotene Beinarbeit. Kampfrichter Patrick Tomanek (Nürnberg 04) erkannte dies offenbar nicht und es bedurfte einer Energieleistung von Buchetmann, um den defensiven
Heimringer noch mit 4:2 in die Schranken zu weisen. Untergriesbach hatte auf 11:9 verkürzt. Florian Unfried konnte Schonungens Trainer Marco Greifelt nicht bremsen und unterlag gegen den früheren deutschen Spitzenringer mit 16:0 Punkten.
Schonungen bangte um den greifbar nahen Heimerfolg, denn Benedikt Heindl verkürzte nach einem schnellen Schultersieg gegen Julian Full (S) auf 15:13 und SV-Neuzugang Oliver Bányi brachte mit dem 16:4 Erfolg über Stefan Pfister (S) Weiß-Blau sogar mit 16:15 in Front. Es sah bereits nach einem Sieg für den in
Front liegenden Benedict Pauli aus, denn der hatte sich einen 2:1 Vorsprung erkämpft. Der Weiß-Blaue hob Rudolf Schwanke (S) in seiner typischen Art aus der Bodenlage auf als er plötzlich stürzte. Die Weiß-Blauen reklamierten die unerlaubte Beinarbeit des Heimringers. Dem Kampfrichter entging diese Aktion und
das Resultat war der überraschende Schultersieg von Schwanke und damit der 19:16 Heimsieg von Schonungen.
SV-Trainer Benedikt Heindl haderte mit diesem Ergebnis, lobte jedoch die mannschaftliche Geschlossenheit und den Kampfgeist seines Teams. Die favorisierte Frankentruppe kann sich über einen sehr glücklich erkämpften 19:16 Auftaktsieg freuen. Der TSV Burgebrach unterstrich beim 22:14-Erfolg in Mietraching
ebenso wie der ASV Hof (20:9 gegen Penzberg) seine Titelambitionen. Die Spvgg Freising hatte drei Abgänge gut ersetzen können und ist nach dem 17:16 Erfolg bei Johannis Nürnberg II ein ernstzunehmender Titelanwärter.
von Josef Neudorfer
Reserve unterliegt bei ESV München-Ost
Die Zweite Mannschaft des SV Untergriesbach war zum Saisonbeginn Gast beim Münchner Verein ESV-Ost. Beim Vorjahresfünften konnten sich aber die Wünsche auf einen Gesamtsieg nicht erfüllen. Bei der Doppelrunde in der Halle an der Baumkirchner Strasse mussten die Untergriesbacher die Stärke der Gastgeber anerkennen. Dass das Siegen in der Gruppenoberliga schwerer wird, war von Anfang an bekannt.
So waren es Johannes Steinberger der in beiden Runden für Maximalpunkte sorgte. Steinberger war beide Male vorzeitig technisch überlegener Sieger.
Andreas Pilsl hatte in der ersten Kampfrunde einen guten Beginn, machte gleich zwei "Vierer-Wertungen", so dass er zur Pause mit 8:7 in die Pause ging. In der zweiten Runde änderte sich das Bild.
Zwar war Pilsl wieder von Anfang an aktiv, aber der Gegner Mohammad Schwäbisch kam im Verlauf der Begegnung auf. Nach 4:55 Minuten war es der Heimringer der mit einem Schultersieg volle Punkte für München-Ost verbuchen konnte. In der zweiten Kampfrunde (Freistil) fakelte der Münchner nicht lange und legte Pilsl nach 1:08 Minuten auf die Schultern.
Im Freistil 66 kg ging mit Mustafa Qambarzada für Untergriesbach ein Neuzugang auf die Matte. Gegen Valentin Peev hatte er jedoch wenig zu bestellen. War die erste Runde noch mit 0:2 erträglich, so ging in der zwiten Runde der Münchner zur Sache und machte nach 4:59 Minuten mit einem Schultersieg dem Kampf ein Ende. Den zweiten Kampf (gr./röm., 66 kg) konnte Qambarzada erträglicher gestalten doch verlor er die Begegnung nach Punkten.
Im 75 kg-Gewicht ging Daniel Loher für Weiß-Blau auf die Matte. Mit zwei Niederlagen (TÜ und eine Schulterniederlage) konnte er nichts zum Punktekonto der Untergriesbacher beitragen.
Zwei Trainingseinheiten legte Gabor Farkas im 86 kg hin. In beiden Kampfrunden ging er als technisch überlegener Sieger von der Matte.
Martin Wimmer musste in beiden Kämpfen des Abends über die volle Zeit gehen. Dabei war der Kampf in der ersten Kampfrunde (98 kg, gr.-röm.) eher einseitig. Hier war der Münchner Simon Baylacher kampfbestimmend, so verlor Wimmer mit 11:2. In der zweiten Begegnung zeigte dann Martin Wimmer dass er doch auch gewinnen kann und holte in der Freistilbegegnung 1 Punkt für Untergriesbach.
Im Schwergewicht (130 kg) war im ersten Kampf Josef Neumüller zwar der Erste der punktete, musste aber dann nach gut zwei Minuten eine Schulterniederlage hinnehmen. In der Klassischen Begegnung konnte sich Neumüller erfolgreich verteidigen und verlor nach Punkten. (0:1)
So ging die Partie mit 30:17 an den ESV München-Ost. Zum ersten Heimkampf in der Runde 2015 empfängt die Reserve den momentan Führenden, den TSV St. Wolfgang. Diese Mannschaft konnte alle Kämpfe gegen TSV Westendorf III gewinnen und so als 52:0-Sieger die Heimhalle verlassen.
Schüler konnten sich nicht durchsetzen
Einen schweren Gang hatte die Jugendmannschaft des SVU vor sich. Zum Saisonauftakt beim 1. AC Regensburg war nichts zu holen. Während noch Thomas Gattermann in der Freistil-Runde als Schultersieger die Matte verlassen konnte und Garry Klier hier kampflos die Punkte erhielt, sah es in der Klassischen Runde nicht besser aus. Hier ging Lukas Kinateder als Schultersieger von der Matte, während wiederum Garry Klier kampfloser Sieger war. Die beiden Begegnungen gingen somit klar mit 32:8 und 31:8 für Regensburg aus.
Mietraching verlor gegen WKV Willmering/Cham jeweils mit 12:20. So steht der Nachwuchs zu Saisonbeginn am fünften Tabellenplatz. Der nächste Einsatz der Jungs folgt erst am 10. Oktober in einer Auswärtsbegegnung beim RC Bergsteig Amberg.
von Springer Hans