Burgebrach nach 24:7 gegen Untergriesbach Rang fast schon Vizemeister
Im letzten Auswärtskampf der Saison wussten Untergriesbachs Ringer, dass die Trauben in Burgebrach sehr hoch hängen. Der Weiß-Blaue 23:12 Erfolg im Vorkampf resultierte auf überraschenden Ergebnissen von jungen SV'lern. Insofern brannten die Franken auf Revanche. Burgebrach galt von Anfang an als heißer Anwärter auf Rang zwei. Darüber hinaus war das Franken-Team nach dem Abstieg aus der II. Bundesliga nur unwesentlich verändert worden, während Weiß-Blau verstärkt junge Ringer an die Oberliga heranführen muss.
Die Bayerwaldmannschaft steckt zum Teil im Umbruch. Noch zu Zeiten der 1. Bundesliga war diese Entwicklung absehbar und dringend notwendig. Das Sportgericht des Deutschen Ringer-Bundes verwarf damals nach eingehender Prüfung die Unterstellungen des Verbandes auf Unregelmäßigkeiten bei dem Relegationskampf gegen Musberg und kam dem Wunsch von Weiß-Blau auf Einstufung in die Oberliga nach. Nun müssen sich junge SV'ler in der höchsten bayerischen Liga bewähren. Heuer lag die Zielvorstellung im Bereich des fünften Platzes. Durch die Heimstärke ist dieses Ziel möglich, auswärts hängt das Team aber weiter durch.
Weiß-Blau hatte im Verlauf der Saison einige Ausfälle zu verkraften. Auch in Burgebrach musste improvisiert werden. Die Lücke im Halbschwergewicht war während der gesamten Saison nicht zu schließen und auswärts erreichen die jungen Ringer die Siege noch nicht in dem Maße, wie sie vor heimischem Publikum erzielt werden. Die Burgebracher wollten in ihrem letzten Heimkampf bei ihren Anhängern einen guten Eindruck hinterlassen und hatten obendrein die Vizemeisterschaft im Visier. So waren die heimischen Athleten bis in die Haarspitzen motiviert.
Christopher Rippl (B=Burgebrach) überraschte Johannes Lenz sofort mit heftigen Attacken und drängte den Weiß-Blauen in die Defensive. In der zweiten Runde konnte sich Lenz besser auf den Gastgeber einstellen. Da reichte es aber nur mehr zu einer Resultats-Verbesserung. Mit 14:4 ging die Partie an den Hausherren. Der aus Zella Mehlis stammende deutsche Freistil-Schwergewichts-Vizemeister von 2009, Jens Brosowski (B), sollte die nächsten Punkte erzielen. Trotz eines üppigen Gewichts-Vorteiles gegenüber Rafael Toth wurden die heimischen Zuschauer enttäuscht. Toth zeigte sich beim 5:1 Erfolg technisch versierter und war auch schneller.
Dragos Cimpianu (B) rechnete wohl mit einem schnellen Erfolg gegen den Jugendringer Christoph Fenzl. Der Weiß-Blaue hat mittlerweile in der Oberliga gut Fuß gefasst und leistete erheblichen Widerstand und gab kaum Punkte ab. Erst in der fünften Minute glückte dem Rumänen der entscheidende Griff zum Schultersieg über den beeindruckenden SV'ler. Die Punkte im Halbschwergewicht gingen kampflos an Tobias Nendel (B). Untergriesbach hatte die Klasse nicht besetzt. Torres Quintero (B) gehört zu den erfolgreichsten Ringer bei den Franken. Dem Spanier glückte früh der Schultersieg gegen Christoph Überreiter. Bei dem 15:2 Zwischenstand zur Halbzeit war Weiß-Blau deutlich in Rückstand geraten.
Michael Giehl (B) konnte mit einem 16:0 Punktsieg gegen Daniel Loher auf 19:2 erhöhen und den vorzeitigen Gesamtsieg unter Dach und Fach bringen. Michael Uzelino (B) setzte sich mit einem Schultersieg gegen den jungen Jame Navid durch. Erst Christoph Bauer konnte die Niederlagenserie durchbrechen. Knappe zwei Minuten standen beide auf der Matte, als Fabian Kramer (B) gegen den erfahrenen SV'ler bei dessen 16:0 Punkterfolg das Nachsehen hatte. Benedict Pauli erzielte zwei schnelle Punkte gegen Dominik Winkler (B). Angefeuert von den heimischen Zuschauern steigerte sich Winkler und wuchs über sich hinaus. Ein geglückter Ausheber brachte die Wende für Winkler. Der Heimringer verteidigte geschickt seinen erkämpften Vorsprung und gewann die Partie mit 6:4 Punkten.
Im abschließenden Freistil-Weltergewicht kam Benedikt Heindl zu einem 1:0 Punktsieg gegen Pascal Marechal (B). Angesichts der heuer aufgetauchten Besetzungsprobleme waren die Donau-Wald-Ringer sichtlich froh, dass der letzte Auswärtskampf abgehakt ist. Als Meister stand der SV Hallbergmoos schon länger fest. Der 29:4 Ergebnis der Siegfried-Ringer in Penzberg war nur ein weiterer Baustein auf dem Weg, den Titel ungeschlagen zu erreichen. Burgebrach hat das Saisonziel, die Vizemeisterschaft wohl erreicht, denn Johannis Nürnberg II ist beim letzten Saisonkampf in Hallbergmoos wohl ohne Chance. Der 21:14 Sieg gegen Hof reicht für die Noris-Ringer zur Sicherung des dritten Platzes.
Der Abstiegskampf ist entschieden. Der TSV Trostberg verkaufte sich in Freising beim 14:16 sehr teuer. Mit der Niederlage bleiben die Alzstädter auf dem letzten Platz hängen. Das bevorstehende Duell gegen Penzberg bleibt ohne Auswirkung auf die Rangfolge. Umkämpft sind noch die Plätze vier bis sechs und hier steigt am Samstag das Duell der Heimstarken Weiß-Blauen gegen Freising. Abgesehen von der Heimniederlage gegen Hallbergmoos mussten alle anderen Clubs auf den Donau-Wald-Höhen die Punkte dort lassen. Der letzte Kampf der Untergriesbacher gegen die stark aufkommenden Freisinger hat noch eine Bedeutung für die Platzierung im Mittelfeld.