Penzberg glückte beim 20:15 die Revanche gegen Untergriesbach
Rückschlag für SV-Reserve bei der 16:37 Niederlage in Augsburg

Christoph Fenzl (unten) hatte Sully Fesl (Penzberg) jederzeit im Griff und nach einer guten Minute den Schultersieg erzielt.von Josef Neudorfer
Mit der Rückrunde kommen Untergriesbachs Ringer nicht zurecht. Der vorletzte Auswärtskampf der Saison verlief recht unglücklich. In der Oberliga erkämpften sich die ersatzgeschwächten Donau-Wald-Ringer in Penzberg fünf Siege, für den Gesamterfolg reichte es aber nicht. Schon bei der Anfahrt gab es erste Schwierigkeiten. Durch die Vollsprerrung der A3 verzögerte sich die Ankunft in der oberbayerischen Bergwerkstadt. Wenige Minuten vor dem Wiegeschluss stürmten die SV'ler in die Turnhalle am Hallenbad, gerade noch rechtzeitig zum Wiegen.

auch auf Sp4ort.de >>>

Zeit zur Konzentration und zum Aufwärmen blieb kaum. Die vorgegebene Marschroute wurde nicht immer eingehalten, bedauerte SV-Trainer Gudio Meltzer den weiteren Verlauf. Dabei hatte alles trotz der Widrigkeiten erfolgversprechend begonnen. Johannes Lenz hatte gleich richtig losgelegt. Matthias Höfle (P = Penzberg) geriet nach eineinhalb Minuten richtig in die Zwickmühle. Lenz hatte in furiosen Angriffsaktionen schon 8 Punkte gesammelt, als er den Heimringer auf die Schultern drehte. Robin Koch (P) erging es nicht besser. Rafael Toth gelang zwar der erste Griffansatz nicht so überzeugend, aber dann drehte der Ungar in SV-Diensten mächtig auf. Beingangriffe und Durchdreher sorgten in Kürze dafür, dass der Punktstand auf 18:2 anstieg.

Christoph Fenzl muss nach dem Aufrücken in die 61-kg-Klasse einen körperlichen Nachteil in Kauf nehmen. Dies hinderte ihn aber nicht daran, Sully Fesl (P) schnell in die Defensive zu drängen. Nach gut einer Minute war der Punktsand von 18:1 erreicht, der für Fesl das vorzeitige Ende nach technischer Überlegenheit des Bayerwaldringers bedeutet. Die schnellen Niederlagen hatten Penzberg nicht entmutigt, die Oberbayern hatten damit gerechnet und setzten auf den bayerischen Viezemeister Peter Vierke (P). Der brachte 10 kg mehr als Christoph Bauer auf die Waage. In der 1. Runde konnte Bauer die Angriffe des Hausherren noch abwehren. Nach dem 0:0 Pausenstand schob Vierke nach Kräften und zermürbte damit den SV'ler. Bis 20 Sekunden vor dem Schlussgong hielt sich der Punktvorsprung des Penzbergers in Grenzen, aber für Kampfrichter Jan Melzer (St. Wolfgang) verhielt sich Bauer zu defensiv. Die Konsequenz war die Disqualifikation des Weiß-Blauen.

Auf der Penzberger Trainerbank hellten sich die Mienen auf, auch SV-Trainer Meltzer ahnte, dass Penzberg hier den wichtigen Schlüsselkampf Sekunden vor dem Schlussgong für sich entschieden hatte. Dementsprechend motiviert kämpfte Matthias Gläser (P) gegen Christoph Überreiter. Der Weiß-Blaue schien die Drangphase von Gläser eingedämmt zu haben, als dem Hausherren eine Angriffsaktionen mit hoher Wertung glückte. Beim Stand von 15:0 ging die volle Punktzahl an die Hausherren. Die Weiß-Blauen führten zur Pause noch mit 12:8, aber Penzberg hatte noch eine Hand voll Trümpfe.

Weiß-Blau konnte die 86-kg-Klasse im Freistil nicht besetzen, womit Alex Horst (P) die Punkte kampflos einstrich. Florian Hagn (P) erreichte gerade noch die 66-kg-Klasse, bei dem aufgerückten Jugendringer Florian Unfried war viel Luft nach oben. Der Penzberger war erfahren genug, den Gewichtsvorteil optimal einzusetzen. Der Schultersieg des Gastgebers und die erstmalige Führung der Hausherren war daraus die logische Konsequenz. Der Jugendringer Thomas Hartl bewegte sich lange auf der optimalen Marschroute. Eine zu hastig ausgeführter Schwunggriff ermöglichte Thomas Kramer (P) eine erfolgreiche Konter, die Mitte der zweiten Runde zum Schultersieg führte. Die Penzberger Fans jubelten, beim 20:12 Zwischenstand war ein Punkt bereits sicher und der Sieg in greifbarer Nähe.

Die Nachwuchshoffnung der Oberbayern, Guido Gretschel (P), agierte sehr vorsichtig gegen Benedict Pauli. Immer wieder entzog sich Gretschel den Angriffen des Weiß-Blauen, eigene Angriffe prallten an Pauli ab. Die Anzahl der Passivitätsverwarnungen sprach nach zwei Runden für Pauli, der damit die Partie mit 1:0 für sich entschied. Die Entscheidung war gefallen und Gabor Farkas genügten verhaltene Angriffe, um die Partie mit 6:2 zu gewinnen. Mit dem 20:15 Endergebnis konnte Penzberg seinen Vorsprung gegenüber dem Tabellenletzten aus Trostberg (7:26 gegen Burgebrach) ausbauen. Auch Untergriesbach behielt den vierten Tabellenplatz, weil die Konkurrenz aus Hof (6:29 gegen Hallbergmoos) und Freising (12:22 gegen Nürnberg) auch Federn lassen musste.

Untergriesbach II hatte beim letzten Auswärtskampf in der Gruppenliga Südbayern in Augsburg mit 16:37 das Nachsehen. Die Reserve wurde von Aufstellungssorgen geplagt und konnte nicht alle Gewichtsklassen besetzen. Zudem liefen die Augsburger zu Höchstform auf und verbesserten sich in der Tabelle auf Rang drei. In den Reihen der Hausherren zeigten sich Johannes Steinberger und Jame Navid von der besten Seite und gewannen ihre beiden Kämpfe durch Schultersieg bzw. technische Überlegenheit. Pech hatte Thomas Hartl, der im Griechisch-römischen Stil gegen Silviu Jorascu (A=Augsburg) mit 4:0 vorne lag und eine Schulterniederlage hinnehmen musste. Der Freistilkampf gegen den gleichen Gegner endete mit 15:13 glücklich für den Heimringer. Andreas Pilsl und Daniel Loher mussten die Überlegenheit ihrer Gegner anerkennen.

In der Jugend-Bezirksliga Ndb./Opf. ist der 1. AC Regensburg erneut eine Klasse für sich. Die beiden angesetzten Kämpfe gewannen die Oberpfälzer gegen Weiß-Blau mit 32:5 und 35:2. In den SV-Reihen gewann Jame Navid beide Kämpfe, Lukas Kinateder war einmal erfolgreich.