Freising - Untergriesbach 10:25
trotzdem:Donau-Wald-Ringer bleiben weiter auf Rang zwei

von Josef-Karl Neudorfer

Für den SV Untergriesbach ist die Luitpold-Halle in Freising keine gute Adresse. Schon im Vorjahr bezwang der Vizemeister aus der Domstadt die Bayerwaldtruppe mit 22:15 und heuer boten die Ringer aus dem Erdinger Moos eine noch bessere Mannschaft als damals auf.

Die Weiß-Blauen hatten dagegen schmerzliche Ausfälle zu beklagen. Christoph Bauer konnte krankheitsbedingt nicht antreten und Benedikt Heindl war verhindert. Um die Mannschaft zu komplettieren, musste der Klassik-Spezialist Andreas Buchetmann im freien Stil antreten. Unter diesen Gesichtspunkten waren die Erfolgsaussichten von SV-Trainer Guido Meltzer deutlich gesunken.

Der Freisinger Patrick Kratzer (re.) befand sich häufig auf der Flucht, wurde von Benedict Pauli bei dessen 6:0 Punktsieg aber immer wieder eingefangen.

Die Gastgeber hatten eine Pechsträhne hinter sich und wollten mit allen Mitteln den Anschluss an das Mittelfeld herstellen. Im Auftaktkampf überraschte Christian Zacherl (F = Freising) den sonst sehr stabilen Christoph Fenzl. Kampfrichter Wetz (Schonungen) sah, anders als die Weiß-Blauen, einige Aktionen mehr zum Vorteil des Heimringers, dessen Punktzahl anstieg. Fenzl, bis dahin ebenbürtig, sah sich genötigt, riskanter zu agieren. Der Freisinger konnte eine Aktion abfangen und kontern. Mit dem folgenden Schultersieg des Gastgebers schwanden gleichzeitig die Hoffnungen auf einen späteren Sieg. Das Schwergewicht hatten Weiß-Blau nicht besetzt, sodass der Ungar Peter Kalman die Punkte kampflos einstrich.

Freising war durch den überraschenden Schultersieg von Florian Unfried vom letzten Wochenende gewarnt. Rene Winter (F) besaß genug Erfahrung, um sich nicht einschüchtern zu lassen. Im Gegenteil, der Augsburger im Freisinger Team geriet zwar auch in bedrohliche Situationen, konnte beim 20:6 Punkterfolg seine Routine voll ausspielen. Nach Freisings 11:0 Vorsprung nach drei Kämpfen war es wieder einmal der verlässliche Rafael Toth, der für Hoffnung im Weiß-Blauen Team sorgte. Richard Krimmer (F) mühte sich redlich, aber Toth war immer einen Tick früher mit seinen Griffen am Zug. Mit 20:6 sicherte das SV-Freistil-Ass den ersten SV-Sieg.

Johannes Steinberger war eine Gewichtsklasse aufgerückt und bekam in Steve Brylla (F) einen erfahrenen Athleten vorgesetzt. Der Gastgeber nutzte zudem seinen Gewichtsvorteil geschickt aus, sodass sein Schultersieg die logische Folge war. Bis zur Pause war der Vorsprung der Domstädter auf 15:4 Punkte angewachsen. Die Heimringern setzten mit dem Ungarn Keri Zoltan (F) nach. Gegen den international erfahrenen Athleten war die 15:0 Niederlage bereits einkalkuliert. Stephan Schöpperle (F) blieb es vorbehalten, mit dem Schultersieg gegen Christoph Überreiter den Gesamtersieg beim Zwischenstand von 23:4 vorzeitig zu sichern.

Andreas Buchetmann strebte im ungewohnten Freistil eine Ergebnisverbesserung an. Leonard Weßalowski (F) wurde von seinen Trainern so gut eingestellt, dass der Heimringer mit reinen Freistilattacken ein 5:0 Ergebnis erreichte. Die zahlreichen Fans Domstädter waren zufrieden mit der Leistung ihres Teams. Eine Niederlagenserie wurde beendet. Die Untergriesbacher resignierten keinesfalls und setzten zum Schlussspurt an. Gabor Farkas überraschte Dominik Kratzer (F) mit katzenartig vorgetragenen blitzschnellen Angriffen. Vorzeitig stand der 15:0 Erfolg des Weiß-Blauen fest. Auch Benedict Pauli war im abschließenden Weltergewichtskampf der Chef auf der Matte. Partick Kratzer (F) versuchte immer wieder sich den Angriffen des Spezialisten im klassischen Stil zu entziehen. Entsprechend dem 6:0 Punktsieg für Pauli glückte dies dem Gastgeber nicht immer. Pauli konnte das Gesamtergebnis von 10:25 etwas freundlicher gestalten.

SV-Trainer Meltzer musste erkennen, dass die jungen Ringer seiner Truppe noch nicht in der Lage sind, auswärts die daheim erzielten Leistungen, abzurufen. Untergriesbachs punktgleicher Tabellennachbar Johannis Nürnberg II musste eine Niederlage einstecken, sodass die Bayerwaldtruppe den zweiten Tabellenplatz halten konnte. Burgebrach hat mit einem Sieg die Chance genutzt, zu den Verlierern des Wochenendes aufzuschließen. Mit Freising ist künftig wieder zu rechnen, die Oberbayern liegen mit zwei Punkten Rückstand hinter dem Hallbergmooser Verfolgungstrio in Lauerstellung.

Untergriesbach II hatte diesmal kampffrei. In der Gruppenliga Südbayern gab es jedoch keine Überraschungen, sodass die Weiß-Blauen weiter ungeschlagen an der Tabellenspitze stehen. Dafür steht am Samstag eine Vorentscheidung an. Der mit zwei Verlustpunkten belastete Verfolger ASV Au/Hallertau tritt auf den Donau-Wald-Höhen an. Ein Untergriesbacher Erfolg wäre ein großer Schritt in Richtung Meisterschaft.