so sieht Freude aus - Flo Unfried legte den Favoriten hin„Mia han mia“- Gefühl ist wieder da

So überzeugt hat man die Ringer, aber auch die Zuschauer schon lange nicht mehr gesehen. Der Hexenkessel kochte wieder. Zum brodeln, so wie in vergangenen Jahren, kam es noch nicht. Dazu war selbst der Ultra-Fanblock noch zu leise. Doch was war geschehen. Der SV Untergriesbach hatte den Favoriten vor 350 Besuchern, den TSV Burgebrach die Punkte abgenommen. Der Heimsieg gelang überraschend hoch, 23:12 standen zuletzt auf der Anzeigentafel in der Turnhalle an der Passauer Strasse in Untergriesbach.

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Die Mannschaft des SV Untergriesbach brachte eine reife Leistung auf die Matte. Sie war an Schlüsselstellen umgekrempelt, so dass die Rechnung der Franken so manche Minusergebnisse aufgewiesen hat. Vorallem, aber nicht um die Leistung der gesamten Mannschaft zu schmälern war der Sieg des Florian Unfried (61 kg) der Hammer des Abends.

Der Ungar Rafael Toth war mannschaftsdienlich vom Halbschwer ins Schwergewicht aufgerückt. Nicht nur das, er nahm auch den für ihn ungewohnten klassischen Stil in Kauf. Dafür setzten die Trainer den jungen Thomas Hartl ins Halbschwergewicht, für den prompt die Gäste keinen Gegner dabei hatten. Außerdem hatten die Untergriesbacher für den Burgebracher Michael Giehl Markus Hormel im Mittelgewicht (Freistil) präsentiert. So ausmanöveriert und auch mit etwas Glück konnten die Weiß-Blau-Ringer den zweiten Tabellenplatz verteidigen.

drehte erfolgreich an Christopher Rippl - Christoph FenzChristoph Fenzl war im 57-kg-Gewicht der erste der für eine Überraschung sorgte. Er bot dem erfolggewohnten Christopher Rippl, erfolgreich Paroli, war sogar selbst über weite Strecken kampfbestimmend. Nach gut 4 Minuten hatte er dann den Dreh gefunden wie man einen Rippl aufs Kreuz legt.

Rafael Toth konnte dem Burgebracher Nendel, der vom SC Öberölsbach zu den Franken gekommen ist, nie richtig gefährden. Nendel machte zu Beginn der ersten Runde zwei Punkte, verhielt sich aber in der Folge passiv, was vom souveränen Mattenleiter auch geahndet wurde. Toth selbst gelang es aber nicht Punkte zu schreiben. So kam es zu einem 1:0 der Gäste.

dann lag der Favorit plötzlich auf den SchulternDen Kampf oder besser die Überraschung des Abends gelang Florian Unfried. Hatte er doch den bisher ungeschlagenen Rumänen Dragos Florin Cimpanu zum Gegner. Aber Flo Unfried ließ sich nicht einschüchtern und hielt mit seinen Mitteln dagegen. Nach einer kurzen Verletzungspause, Cimpanu hatte sich eine Platzwunde an der Augenbraue zugezogen, schien dieser dann doch gehandikapt. Florian Unfried nahm in der 4 Minute sein Herz in beide Hände und den Rumänen in seine Arme und ließ ihn höchst elegant über die Hüfte abrollen. Der Gast lag nach kurzer Gegenwehr auf den Schultern und Mattenleiter Winter blieb daraufhin nicht anderes übrig als den Kampf zu beenden. Daraufhin gab es in der Untergriesbacher Ecke kein Halten mehr und die Mannschaftskollegen feierten den kleinen Florian ganz groß.
„mia han mia“ oder ? - Vier sicher geglaubte Punkte sind in den Burgebracher Fingern zerbröselt.

Weitere Punkte gab es für Thomas Hartl, der im Halbschwergewicht ohne Gegner blieb.

Gabor Farkas hatte wieder ins Leichtgewicht abtrainiert und kam gegen Michael Uzelino auf die Matte. Gegen den Ungarn in den Untergriesbacher Reihen hatte der Gast keine Chance. Eine Reihe von Zweierwertungen summierten sich bis zur vierten Minute, bis Farkas als technisch überlegener Sieger von der Matte ging. Nicht nur der erste Teil des Kampfabends war bisher eine Überraschung auch der Pausenstand von 16:1 war mehr als von den Fans der Untergriesbacher Ringer erhofft.

Nach der Pause konnten die Gäste in einem Zwischenspurt auf 16:12 aufholen.

Christoph Bauer hatte Marcel Kastner zum Gegner, der mit drei Vierer-Wertungen erfolgreich zu Werke ging. Bauer konnte dagegen nicht ankommen und gab drei Punkte an die Gäste ab.

Die Heimringer hatten gegen Leonardo Quintero Torres Christoph Überreiter auf die „Weiß-Blaue“-Matte geschickt. Nach gut einer Minute musste er sich gegen den Versuch des Gastes wehren, ihn auf die Matte zu drücken. Eine lange, sehr lange kräftezehrende Willensleistung für Überreiter endete dann doch nach knapp drei Minuten mit einem Schultersieg des Gastes.

Nicht besser erging es Markus Hormel im Mittelgewicht. Michael Giehl ging engagiert zu Werke und ließ Hormel keine Möglichkeit zu Entfaltung. Nach eineinhalb Minuten war Giehl Schultersieger.

Wie schon so oft in den vergangenen Jahren waren die beiden Weltergewichtler die, die das Ergebnis für Untergriesbach ausgebaut oder auch gesichert haben.

Benedikt Heindl (75A) ging gegen Pascal Marechal äußerst konzentriert auf die Matte. Die ständigen Angriffe des Untergriesbachers ließen den Gast schier verzweifeln. Auch hier sprang der Funke von der Matte zu den Zuschauern über, die Anfeuerungen der Fans ließen Heindl über sich hinaus wachsen. Nach 3:33 Minuten war es der Heimringer der als 16:0-Sieger von der Matte ging.

Den Schlusspunkt des Abends setzte Benedict Pauli. Nach einem Angriff des Gastes auf die Finger des Untergriesbacher protestierte dieser lauthals beim Mattenleiter dagegen, was ihm aber nur eine Verwarnung einbrachte. Nach einem „Fünfer“ auf Grund eines Aushebers aus der Unterlage des Gegeners und einigen „kleineren“ Wertungen war es wieder einmal Bene Pauli der die Untergriesbacher Matte als Sieger verlassen hat.

Die Zuschauer brauchten ihr Kommen nicht zu bereuen. Ein nicht in dieser Höhe erhoffter Sieg der Heimmannschaft, viele schöne Kämpfe, manchmal auch mit überraschendem Ausgang hatten den Funken, der in den letzten Wochen nur geglüht hat wieder überspringen lassen. Eine Werbung für den Untergriesbacher Ringsport. Nun wären auch weitere solche Leistungen notwendig um den Funken wieder zum Feuer im Untergriesbacher Hexenkessel zu entfachen. Damit es weiter heißt: „Mia han mia“.
Gelegenheit dazu gibt es schon am kommenden Samstag, wenn der SV Untergriesbach zur SpVgg Freising fährt. Freising liegt derzeit am fünften Tabellenplatz. Die Domstädter haben sich in den vergangenen Jahren als unangenehme Untergriesbacher Gegner erwiesen. So auch beim letzten Zusammentreffen, als die Bayerwaldringer mit 22:15 auswärts unterlegen sind.

 


 

SV Untergriesbach II weiter an der Spitze
erfolgreich - Josef NeumüllerNach dem sechsten Kampftag in der Gruppenliga Süd darf sich die SVU-Reserve weiter an der ersten Stelle „sonnen“. Das Ergebnis von 51:0 gegen die SG Moosburg auf der Matte, wird wohl noch durch den Ligenreferenten revidiert werden, da Hormel und Hartl auch in der ersten Mannschaft angetreten sind. Aber auch so hatten die Oberbayern nicht die geringste Chance auf einen Sieg im Bayerischen Wald. Johannes Steinberger war zweimal gegen Kevin Henning per Schulter erfolgreich. Gleiches gilt auch für Josef Neumüller, der sich gegen den 22 Kilo schwereren Martin Hupf durchgesetzt hat. Johannes Lenz und Andreas Pilsl waren in beiden Runden kampflos Sieger. Schultersiege verbuchten auch Markus Hormel und Thomas Hartl in beiden Kampfabschnitten. Simon Hartl konnte ebenfalls mit Punkpunktete für die zweite Mannschaft - Simon Hartltesiegen (1:0 und 2:0) zum Gesamterfolg seiner Mannschaft beitragen.
So hat die Untergriesbacher Reserve alle seine Begegnungen in der Vorrunde absolviert und darf sich mit weißer Weste 12:0 – Halbzeitmeister nennen. Auf den Fersen liegen Au/Hallertau (8:2) und überraschend auf dem 3. Platz TV Feldkirchen, diese aber schon mit 4:4 Punkten weit zurück. (SpH)