Emma Killersreiter (li) und Hanna Neudorfer (re) nicht im Bild, Marissa Ender

Am 4. April 2025 machte sich ein Mädel-Trio des SV Untergriesbach auf, um bei der Deutschen Meisterschaft für die weibliche Jugend U14 und U17 die weiß-blauen Farben des SV Untergriesbach bestmöglich zu vertreten. Dazu wird man über einer Qualifikation bei den Landesmeisterschaften vom Landesverband, in diesem Fall, der BRV (Bayerischer Ringerverband) in das Team Bayern berufen. Die drei Mädels, des SV Untergriesbach, Emma Killersreiter, Hanna Neudorfer und Marissa Ender haben sich optimal auf die Meisterschaft vorbereitet und haben in dieser Zeit viele Entbehrungen auf sich genommen.

In der dreimonatigen Vorbereitungszeit besuchten sie Turniere und waren bei den vom BRV angebotenen Lehrgängen. Dabei stand täglich eine Trainingseinheit auf dem Plan, nicht nur auf der Matte, neben der Matte trainierten sie Kraft und Ausdauer. Immer immer das Ziel Deutsche Meisterschaft vor Augen.

Ihre heimischen Trainer, Armin Neudorfer und Thomas Killersreiter begleiteten drei SVU-Mädel ins saarländische Riegelsberg. Am Freitag morgen ging die Fahrt Richtung Westen los, des noch am Abend sollten die ersten Runden des Meisterschaftsturniers über die Bühne, oder besser über die Matten gehen.

Hanna Neudorfer trat hier zum ersten Mal in der nächsthöheren Altersgruppe, der U17 an. Soweit natürlich für die Neulinge ein gewisses Handicap gegenüber den schon älteren Kämpferinnen. Marissa Ender und Emma Killersreiter starteten noch in der U14.

Neudorfer stand bei den letzten beiden Meisterschaften auf dem dritten Podiumsplatz. Ihr Ziel war es, natürlich auch in der neuen Altersgruppe mitmischen zu können. Für Insider war klar, dass dies ein schweres Unterfangen war. Waren doch Namen, wie Finja Strauch (SC Kleinostheim), die Deutsche Vorjahresmeisterin, Mina Burkhardt (KSV Waldaschaff) und Emma Zich (1. Henningsdorfer RV) dritte der Vorjahresmeisterschaften mit im Feld. Trotzdem waren mögliche Medaillenränge denkbar. Es kommt immer auf die Tagesform an und wer zuletzt die Nase vorn hat. Doch leider mußte Hanna Neudorfer alle ihre Kämpfe abgeben, was schlußendlich den vierten Platz bedeutete. Vater, Armin Neudorfer: "Es gilt jetzt die einzelnen Kämpfe zu analysieren und weiter zu trainieren um nächstes Mal die Konkurrentinnen wieder zu besiegen." Mit den gezeigten Kämpfen zeigt Hanna, dass sie weiterhin zur Deutschen Spitze gehört. Die Kämpfe wurden von Hannas Gegnerinnen meist taktisch und vor allem kraftbetont geführt.

Marissa Ender zeigte in ihren Kämpfen, dass sie das Erlernte der letzten Wochen umzusetzen kann. Sie wurde stabiler und zeigte ein gutes Kampfkonzept. Den ersten Kampf hat sie gegen Lara Marie Schröter (AC Ückerrath) klar mit 9:2 gewonnen. Gegen die spätere 4. Platzierte Freija Wolf (RV Eichenkranz Lugau) zeigte Ender ein gutes Konzept. Leider verlor sie dann doch mit 0:6. Bis kurz vor Schluss führte Marissa Ender gegen Jana Rimmer bevor diese zum Schlussspurt ansetzte und die Begegnung in letzter Sekunde nochmals drehte. Im vierten Kampf kam Ender mit Lenye Wettlin (VfK Mühlenbach) auf die Matte. Sie führte schon nach Punkten bevor die Gegnerin zu ihrem Schultersieg ansetzte.

Auch die Gegnerinnen von Emma Killersreiter waren keine Unbekannten. Nahla Eichheimer – eine Dauerrivalin von Killersreiter ist die Deutsche Vizemeister aus dem Vorjahr. Bei großen Turnieren ist derzeit immer damit zu rechnen, dass Emma gegen Eichheimer (SC Kleinostheim) ran muss. Das letzte Mal bei der Hessenmeisterschaft im März. Hier konnte die SVU-Ringerin Eichheimer noch ziemlich unter Druck bringen und ein 2:0 Vorsprung in die Pause gehen. Eichheimer auch erst in der Vorwoche mit dem 2. Platz aus Tallin zurückgekommen war hochmotiviert und hat entsprechend aufgerungen. An Eichheimer war am Freitag nicht vorbeizukommen und kurz vor Kampfende machte sie das 10:0 perfekt.
Auch die Emma Grüßner aus Luckenwalde bekannt von national sowie internale Turniere ist als Titelanwärterin nach Riegelsberg gereist. Killersreiter zeigte einen guten Kampf und kämpft kontinuierlich mit. Grüßner war die dominierende im Kampfgeschehen. Die Untergriesbacherin war auch kurzfristig in der gefährlichen Lage, kämpfte sich aber zurück ins Geschehen. In der zweiten Runde Kampfhälfte zeigte wieder einige gute Angriffsansätze die von Grüssner aber immer abgewehrt werden konnten. Zum Schluss blieb eine Punkteniederlage für die weiß-blau-Ringerin. Ida Schauer (RV Eichenkranz Lugau) reiste als Mitteldeutsche Meisterin zur Deutschen Meisterschaft an. Killersreiter war hochmotiviert und konnte nach 2:17 Minuten mit 14:1 Punkten den Kampf als technisch Überlegene Siegerin gewinnen. Emma punktet mit Beinangriffen und Armschlüssel.

Nach der Teilnahme der drei Untergriesbacher Mädels bei der deutschen Meisterschaft ging in den letzten drei Wochen ein kompletter Medaillensatz an den SV Untergriesbacher. Zuerst brachte Citu die Silbermedaille mit, Fabio Plachi steigerte die Erfolgskette mit einem deutschen Meistertitel und nun ist es Emma Killersreiter, die ihre deutsche Meisterschaft 2025 mit einer Bronzemedaille beenden konnte.

Abschließend können die Trainer feststellen, dass alle drei SVU-Mädel im Bereich ihrer Möglichkeiten das Beste erreichten. Dabei holte Emma Killersreiter unter den gegebenen Bedingungen das Maximale heraus.
Dagegen blieb Hanna Neudorfer hinter den Erwartungen. Das Ziel eine Medaille zu holen wurde leider nicht erreicht. Wenngleich sie auch gute Kämpfe gezeigt hat, auf die wieder aufgebaut werden kann.
Marissa Ender hat sich zum Schluss unter Wert verkauft.

Ein Medaillenplatz wäre auch für sie in Reichweite gewesen. Die beiden buchstäblichen Väter (Neudorfer und Killersreiter) des Erfolgs können in Anbetracht der großen Namen im Turnier mit der einen Medaille zufrieden sein, wenn gleich mit einer Zweiten geliebäugelt wurde.

Bei der Ankunft im heimischen Untergriesbach erwartete sie schon die Ringerfamilie und gratulierten den Ringerinnen. Bei den jungen Ringern waren die Autogramme von Killersreiter und Neudorfer begehrt. Sie brachten auch die selbstgebastelten Plakate zum Empfang mit.