Der ÖRSV (Österreichischer Ringerverband) hatte kürzlich zu einem Mädchen Team_Cup nach Klaus (Vorarlberg) eingeladen. Dieses Turnier hatte eine limitierte Auflage, da es zum ersten Mal durchgeführt wurde. Auf Einladung des ÖRSV kamen Mannschaften aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Deutsche Vertreter waren die Teams Oberbayern und Niederbayern.
Das Reglement hatte vorgesehen, das die Ringerinnen aus einer Region kommen müssen und zusätzlich ein Gastringer eingesetzt werden darf. In Summe bildeten sechs Ringerinnen ein Team, wobei fünf Athletinnen antreten mußten.
Das Team Niederbayern war schnell nominiert da im Ringerbezirk Niederbayern Untergriesbach im Mädchenringen dominierend ist. Als Gastringerin hatten die Weiß-Blauen Eva Pickl (TSV Trostberg) eingeladen.
Somit könnte man fast sagen, dass sich die Teilnehmerinnen des SV Untergriesbach mit anderen Landesverbänden aus Österreich und Schweiz gemessen haben. Die Kenner des Ringergeschäftes konnten feststellen, dass die österreichischen Bundesligavereine, u.a. RSC Inzing (Tirol), AC Wals (Salzburg) und KSK Klaus (Vorarlberg) mit guter Nachwuchsarbeit die meisten Teilnehmerinnen stellten.
Für das Team Niederbayern kämpften Loisi Heindl, Paula Killersreiter, Emma Killersreiter, Hanna Neudorfer, Nigina Rakhimova, Marissa Ender und Eva Pickl.
Die Auslosung brachte die stärksten Teams mit in die Gruppe der Bayerwald-Ringerinnen. Und dann auch noch den Landesverband Tirol mit den Teilnehmern aus Inzing gleich zum Auftakt. Mit dem RSC Inzing und Ihren Trainern pflegen die Untergriesbacher einen guten Kontakt. Auf Trainingslehrgängen und Turnieren kommt es immer wieder zu einem Zusammentreffen. Die Trainer kennen ihre Sportler und so wurde ein enger Kampf erwartet. Da Inzing nicht alle Gewichtsklassen besetzt hatten entführten die Untergriesbacher im ersten Kampf die Punkte nach einem 16:9-Sieg. Hier ist zu erwähnen, dass Inzing nicht voll mit eigenen Mädchen angetreten ist.
Im nächsten Vergleich stand Team Vorarlberg bereit. Auch diese Begegnung holten sich die Bayerwaldmädels mit 19:6. Nur Nigina Rakhimova mußte die Punkte abgeben. Sie machte es aber ihrer Gegnerin wahrlich nicht leicht.
Mit einem 19:5-Sieg gegen die Kampfgemeinschaft Steiermark/Burgenland war das Finale erreicht. Hier wartete der Landesverband Salzburg auf die Untergriesbacher. Salzburg startete mit einer starken Riege aus Teilnehmerinnen vom AC Wals, URV Bad Vigaun und einer Gastringerin vom RR Einsiedeln (SUI).
Auf des Messers Schneide war der erste Kampf von Loisi Heindl gegen Helia Oskuii. In einem starken Kampf der von beiden Seiten sehr taktisch geführt wurde stand es nach Ablauf der Wettkampfzeit 7:7. Da Heindl den letzten Punkt gemacht hat konnte sie als Siegerin die Matte verlassen. Paula Killersreiter kam zu kampflosen Punkten. Emma Killersreiter hat feierte einen überlegenen 13:1-Sieg gegen Emilia Ennsmann (AC Wals). Nigina Rakhimova hat einen ausgeglichenen Kampf in letzter Sekunde abgegeben. Um die Entscheidung im Titelrennen noch richtig eng. Marissa Ender ging mit dem Ziel, eine Niederlage so gering wie möglich zu halten und keine 4 Wertungspunkte gegen Heidi Schröder abzugeben, auf die Matte. Beide kennen sich aus früheren Kämpfen und waren erst kürzlich in Penzberg aufeinander getroffen. Ziel erreicht, hieß es mit dem Schlußgong. Mit der 5:10-Niederlage gingen nur drei Punkte an die Salzburger.
Eva Pickl aus Trostberg lieferte einen Ihrer besten Kämpfe. Zum Schluss musste sie den Kampf 2:13 an Anna Siller abgeben. Das Finale ging dann mit 14:12 an die niederbayerische Auswahl.
Hanna Neudorfer war im Finale nicht auf der Matte. Sie hat in den Vorrundenbegegnungen keinen Kampf abgegeben. Im Vergleich gegen den LV Steiermark/Burgenland ist sie in der höheren, ungewohnten 49 kg-Gewichtsklasse angetreten. Alle ihre Kämpfe konnte sie gewinnen und hat somit auch zum Gesamterfolg beigetragen. Neudorfer hat im Finale Emma Killersreiter den Vortritt gelassen.
Fazit: Gratulation an den Österreichischen Ringerverband zu diesem gelungenen Turnier. Mit diesem Turnierformat sollte den Mädchen eine eigene Bühne im Mannschaftsvergleich gegeben werden. Im Ligenbetrieb sind aktuell die Mädchen nur bis zum 12. Lebensjahr startberechtigt und müssen sich danach auf Einzelwettkämpfe beschränken. Turniere, wie dieses sollen unterstützen, dass auch Mädchen und Frauen ins Programm des Mannschaftsringen gehören.
Zu hoffen ist, dass sich im ersten Schritt die Turnierform etabliert.
Mixed Wettbewerbe (Jungs & Mädchen) finden ebenso zunehmend große Beliebtheit. So ist zum Beispiel die Deutsche Meisterschaft der Länderteams in welchem in diesem Jahr erst Hanna Neudorfer und Emma Killersreiter den Deutschen Meistertitel mit dem Team Bayern geholt haben.