v.l. Andreas Rasch, Guido Meltzer, Benno Bauer, Marco Lenz (Deutsche Vizemeister 2023), Dan Rowe.

Waren die Ringer vor Wochenfrist noch zum Empfang des Deutschen Vizemeisters Marco Lenz auf der Terrasse des Cafe Pur zusammengekommen so konnten sie schon eine Woche später drei Meistertitel von zwei Ringern feiern. Grund waren die German Masters 2023, ein Turnier für aktive und ehemalige Ringer, beim RSK Gelenau (Sachsen).

Zwei der Untergriesbacher, Guido Meltzer und Bernhard (Benno) Bauer waren mit dabei. Ist Meltzer sowieso als Trainer des SVU noch wöchentlich auf der Matte legte Bauer ein Jahr lang wöchentlich drei anstrengende Trainingseinheiten auf die Matte. Beim Empfang von Marco Lenz meinte er sicher, des wird schon was. So war das Untergriesbacher Quintett, die zwei Ringer und die Betreuer Andreas Rasch (Rade), der ringende Amerikaner im Weiß-Blau Team, Dan Rowe und der Iraner Nima Hosseinpur auf den Weg ins Erzgebirge. Das German Masters 2023 wurde in zwei Tagen ausgetragen. Tag eins für die Freistiler und am nächsten Tag im klassischen Stil. Für Guido Meltzer war der Tag bald zu Ende, den er hatte in seiner Gewichtsklasse nur einen Gegner. Schon nach 36 Sekunden war er technisch überlegener Sieger und das Turnier für ihn gelaufen. Damit war er wohl der Ringer im Turnier mit dem geringsten Zeitaufwand. Deutlich mehr Zeit und Kraft mußte Benno Bauer aufwenden. Sein erster Gegner war Peter Kutscheidt (TV Essen Dellwig). Bauer konnte seinen Gegner am Mattenrand zu Boden bringen, wofür es vom Mattenleiter eine schöne Viererwertung gab. Nach einer Zweierwertung für den Gegner Mitte der zweiten Runde konnte Bauer nach einer mißlungenen Aktion von Kutscheidt nochmal zwei Punkte auf sein Konto verbuchen. Ein Schritt zur angepeilten Meisterschaft, noch dazu im ungeliebten Freistil war getan. Im zweiten Kampf stand Hans-Joachim Schmitz (RC Ehrenfeld, NRW) bereit. Fast wäre Bauer's Auftritt zu Ende gewesen, denn Schmitz setzte einen doppelten Beinangriff und brachte Bauer in die Bodenlage. Einen zweiten Beinangriff konnte Bauer abfangen. Nach dem Pausengong ging der Gegner ohne Fremdeinwirkung zu Boden und verbrauchte die Pausenzeit am Mattenrand. Zu Beginn der zweiten Runde war es wiederum Schmitz der einen Beinangriff versuchte, Bauer war auf der Hut und konnte seinen Gegner in die Bodenlage bringen. Sichtlich entkräftet und wohl auch entnervt gab er den Kampf nach einem abermals mißglückten Beinangriff den Kampf auf. Somit war Benno Bauer schon mal Deutscher Meister in seiner Alters-und Gewichtsklasse. Am Tag zwei sollte im klassischen Stil der zweite Titel her. Am frühen Nachmittag begann der Turniertag gegen Frank Drescher (ASV Vörstetten, Südbaden). Dank zweier Ermahnungen an den Südbadener ging die Begegnung an den Untergriesbacher. Im letzten Kampf kam wieder Peter Kutscheidt, den Bauer schon am Vortag besiegen konnte auf die Matte. In einem offenen Kampf konnte Bauer doch seine Punkte machen bis kurz vor dem Ende sich Kutscheidt am Mattenrand verstolpert und ihn Bauer elegant für vier Wertungspunkte zu Boden brachte. Dann war der Kuchen gegessen und Bauers zweite Meisterschaft war gesichert. Insgesamt war, sieht man sich die Videos von den Kämpfen an, Bauer der, der, dank einer hervorragenden Trainingsarbeit und Betreuung im Verein am agilsten kämpfte. Es dürfte wohl das erste mal in der Geschichte des SV Untergriesbach sein, dass von zwei Ringern drei deutsche Meisterschaften in den Bayerischen Wald gebracht wurden. Am Rande der Kämpfe gab es das eine oder andere Wiedersehen mit Haudegen früherer Zeiten. Dabei war auch Valentin Lupu, der in der Zweiligasaison 2009 für Weiß-Blau Punkte sammelte.

Zur Ankunft im heimischen Untergriesbach erwartete eine Empfangsdelegation bei der Terrasse am Cafe Pur die reich dekorierten Vertreter des SV Untergriesbach für eine kleine Feier, wo die Anwesenden noch viele Fachgespräche über das Gewesene führten.