Thomas Hartl konnte noch (fast) aufholen

Eine höllen Stimmung rund um die Ringermatte auf den Donauhöhen begleitete am vorletzten Heimkampf die Mannschaft es SV Untergriesbach auf die Matte. Nach der Vorstellung der Einzelkämpfer trat der Coach Christoph Scherr ans Mikrophon und verkündete, dass hier das letzte Aufgebot des SVU zum Kampf gegen den SV Kempten bereit stehe und versprach den gekommenen Zuschauern schöne Kämpfe und so hoffte er, auch einen Heimsieg.

Aber schon im ersten Kampf (57 kg) mußte Marco Lenz die Stärke des Gastringers anerkennen. Mit schönen Aktionen baute Anatolie Tincu seine Führung aus bevor Mitte der zweiten Runde das Schulteraus für Marco Lenz kam. Am anderen Ende der Gewichtstabelle kam im 130 kg Thomas Hartl auf den 6 kg schwereren Martin Spöttle. Nachdem Hartl zur Rundenpause schon mit 2:12 im Rückstand war, gestaltete sich die zweite Kampfrunde anders herum. Thomas Hartl kam stark, holte noch auf 13:16 auf und brachte dabei auch, den am Ende seiner Kräfte stehenden Spöttle arg in Bedrängnis. Wieselflick, so wie es die Zuschauer von Mo Jabban gewohnt sind, ging er ans Werk. Durch eine Unachtsamkeit kam zwar der Gastringer zu seinen ersten Punkten, aber Jabban machte mit einem Schultersieg noch in der ersten Runde den Sack zu. Das 98 kg-Gewicht ließen die Gastgeber unbesetzt, so dass schon Florian Unfried auf die Matte ging. Er zauberte zwar keinen Blitzangriff gegen Emil Netzger, aber Unfried bestimmte das Geschehen. Mit drei Viererwertungen zeige Flo Ringen von hoher Qualität. Schon nach 37 Sekunden im zweiten Kampfabschnitt, wieder eine herrliche Aktion des Untergriesbacher kam das finale Ende für den Kemptener. Mit einem Stand von 8:10 gingen die Mannschaften in die Pause. Wie es in Untergriesbach üblich ist, ist die FGU (Faschingsgesellschaft Untergriesbach) eingeladen zum Gardeauftritt. Zwei Garden, fesche junge Mädchen, verkürzten die Zeit in der Pause mit ihren Vorstellungen. Schon vor dem Hauptkampf durfte auch die Kindergarde die Besucher unterhalten.

Gegen Bückle Lukas mußte der SVU-86 kg-Mann Marvin Music zusehen wie der Gast Punkte sammelte. Beim Stand von 0:16 hat der souveräne Mattenleiter beendet. In einem Kampf auf Augenhöhe mußte sich Johannes Lenz gegen Max Schmucker seiner Haut erwehren. Schmucker war in der Anfangszeit kampfbestimmend, doch ein schöner Kopfzug der aber außerhalb der Matte landete, brachte den Untergriesbacher ins Kampfgeschehen zurück. Beim Stand von 4:4 ging es in die Pause. Im zweiten Kampfabschnitt hatte dagegen Lenz leichte Vorteile, die er auch bis zum Schlußgong sichern konnte (8:7). Benedikt Pauli bescherte den dritten der Bückle-Brüder in den Reihen der Kemptener vor der Brust. Dazu stieg Pauli in die 80 kg-Gewichtsklasse auf. Im Vergleich blieb der Heimringer stets bestimmend und steuerte zwei Mannschaftspunkte zum Heimsieg des SV Untergriesbach bei. Noch waren die Gäste mit 11:14 in Front. Zum Schlußduo hatte sich der Trainer selbst wieder den roten Heimdress übergezogen. Der Chef hatte frei. Die Gäste hatten für ihn keinen Gegner in der Mannschaft. Somit waren die Gastgeber vor dem letzten Kampf des Abend in Führung und Nikoley Kurtev sollte den Endstand von 19:14 sicherstellen. Der Gast (Marlon Schmucker) begann "respektlos". Im Nu lag er mit drei Zählern in Front. Kurtev antwortete mit einer Reihe von sehenswerten Aktionen und plötzlich lag der Gast nach bester Kurtev-Manier auf seinen Schultern. Der Heimnimbus war trotz des "letzten Anzug" der Heimmannschaft gesichert, und die zahlreichen Zuschauer an diesem Tag könnten in den "wohlverdienten Feierabend" gehen. Nächste Woche geht es an zweiter Stelle der Bayernliga-Süd liegend, ins Allgäu. Dort steht der Rückkampf bei der zweiten Ringermannschaft in Kempten an. Der TSV Kottern empfängt die hoffentlich genesenen Burschen aus dem Bayerischen Wald. Eine Niederlage dort könnte den Vizemeisterplatz gefährden, denn der ATSV Kehlheim, der seit dem achten Kampftag ungeschlagen ist, schickt sich an, auf den zweiten Platz hinter dem Spitzenreiter, des SC Isaria Unterföhring, vorzurücken.