Tamasz Fodor durfte gegen Johann Eitl wieder Punkte für Untergriresbach holenZwischenspurt brachte Weiß-Blau noch fast in die Nähe eine Sieges

von Josef Neudorfer

Der Tabellenletzte aus Untergriesbach reiste ohne die verletzten Gabor Farkos und Gabor Hatos zum unangefochtenen Spitzenreiter nach Burghausen. Eine Niederlage der Untergriesbacher galt als sicher, zumal den Hausherren mit 310 Zuschauern im Rücken auf den Heimvorteil vertrauen konnten. Dass Wacker ihren besten heimischen Ringer, Matthias Maasch, verletzungsbedingt nicht einsetzen konnte, sollte durch den umfangreichen Kader aufgefangen werden. Freistil-Ass Miroslav Geshe, er gewann im Vorjahr alle seine Kämpfe und Anton Losowik wurden in die Reserve beordert und der leicht angeschlagene Eugen Ponomartschuk war auch nicht zu sehen. Es war ja ‚nur‘ der Tabellenletzte, der im Burghauser Sportpark antrat.

siehe auch den Bericht von Michael Buchholz

Bilder vom Kampf sind hier

Danke an die Sportfreunde in Burghausen

Man kannte wohl die Aussage des früheren Hallbergmooser Trainers Sepp Fritsch, dass die Mannschaft der Weiß-Blauen nicht schlecht ist. Trotzdem wurde die Bayerwaldtruppe wurde hier etwas unterschätzt. Nach den ersten Kämpfen nahm alles seinen – in Burghausen - gewohnten Gang. Der Kampf im Freistil-Weltergewicht wurde mit Untergriesbacher Zustimmung vorgezogen, damit Nikolay Kurtev (Burghausen = B) noch rechtzeitig am Arbeitsplatz erscheinen konnte. Der Bundesligaerprobte Bulgare war wie erwartet eine Klasse für sich. Die Bilanz des Vorjahres wies 13 Siege und zwei Niederlagen auf. Johannes Mayerhofer kämpfte beherzt, aber nach gut einer Minute hatte der Bulgare genügend Punkte gesammelt.

Die Weiß-Blauen Trainer nahmen man kurz vor dem Wiegen eine Änderung vor. Marco Lenz war noch nicht ganz fit und wurde von der Aufstellung gestrichen. Der junge Christoph Fenzl trat vorher schon in der Reserve an, wollte aber gegen Ivan Djorev (B) kämpfen.Fenzl rückte so ins Weiß-Blaue Team. Der Bulgare war mit 13 Siegen und zwei Niederlagen einer der Stars der letzten Saison. Mit blitzschnellen Aktionen  punktete der Heimringer und es dauerte etwas, bis Fenzl sich darauf eingestellt hatte. Dann hielte der junge SV’ler stark dagegen und erkämpfte sich drei Punkte. Der Wackeraner war jedoch erfahren genug, um die restlichen Punkte zum 16:3 einzusammeln. Die 8:0 Führung erwies sich als Standesgemäß.

Weiß-Blau schickte nun den Olympia-Neunten Balasz Kiss auf die Matte. Wacker setzte auf den Neuzugang aus der Ukraine. Jevhenii Saveta (B) geriet schnell in die Devensive. Nach zwei Minuten wurde Saveta in die Bankstellung geschickt und Kiss zeigte bei dem folgenden Durchdreher seine Durchsetzungsfähigkeit. Zu den zwei Punkten aus dieser Aktion ergatterte der Magyar in Untergriesbachs Diensten in der Folgerunde weitere drei Zähler. Mit 5:0 war das Ergebnis dann doch sehr deutlich. Die Gastgeber konterten mit Virgil Munteanu (B). Der von Adelhausen kommende Rumäne konnte vom jungen Johannes Lenz nicht gefährdet werden und gewann nach gut zwei Minuten mit 18:0 Punkten. Beim Zwischenstand von 12:2 verabschiedeten sich die Mannschaften in die Pause.

Die Ringer aus der Burgstadt hatten ihren Kader mit dem 27jährigen Johann Eitel (Bayreuth) ergänzt. Der Oberfranke konnte nur die erste Runde im Freistil des Halbschwergewichts mit Tamas Fodor beim 0:2 Punktstand halbwegs über die Zeit bringen. Fodor erhöhte das Tempo und Eitel (B) brach förmlich ein. Der SV-Legionär war der Pechvogel der letzten Kämpfe. Diesmal trumpfte er groß auf und gewann mit 16:0 Punkten vorzeitig.   

Alexandros Pilavidis (hinten) verkürzte mit seinem 14:1 Punktsieg über Akbulut Enes (Burghausen) den Vorsprung der Gastgeber.  Burghausen hatte sich in dieser Saison mit dem Hofer Enes Akbulut (17) verstärkt. Bei der Reduzierung der startberechtigten Ausländer sind nun auch junge deutsche Athleten gefragt. Weiß-Blau zog hier die an diesem Tag dritte verfügbare Ausländer-Karte und schickte den fast doppelt so alten Alexandros Pilavidis, den Georgier mit griechischem Pass, ins Rennen. Die Hoffnungen der Gastgeber, dass Pilavidis Kondition schwinden würde, erfüllten sich nicht. Der Neu-Untergriesbacher teilte sich die Kampfzeit gut ein und die immer geschickt und blitzschnell vorgetragenen Angriffe sorgten für einen deutlichen 14:1 Punktsieg. Der Vorsprung der Wackeraner war auf 12:9 geschrumpft. Mit dem neuen Zwischenstand war nun plötzlich alles offen .  

In der Bayerwald-Ecke rechnet SV-Trainer Guido Meltzer schon durch, dass sogar der erste Sieg nicht auszuschließen ist. Als dann Andreas Buchetmann das Wackeraner Eigengewächs Maximilian Lukas mit 9:2 Punkten deutlich in die Schranken wies, war der Burghauser Vorsprung auf 12:11 Punkte geschrumpft. Die überraschten heimischen Zuschauer bemerkten, dass der die Begegnung urplötzlich völlig offen war.

Entscheidend war nun das Duell der Trainingspartner. Der in Trostberg wohnende Untergriesbachs Neuzugang Witali Lazovski trainiert und startet bei Meisterschaften für Burghausen. Bei Mannschaftskämpfen tritt er jedoch für Weiß-Blau an. Gesetzt ist bei den Wacker-Ringern im klassischen Federgewicht der deutsche Vizemeister Andreas Maier (B). Zunächst sah es aber nicht nach einem Sieg des heimischen Ringers aus. Lazovski trieb seinen Trainingskollegen vor sich her, schaffte es jedoch nicht, in der Bodenlage zu punkten.

In der Untergriesbacher Ecke hoffte man auf einen Zähler, aber Andreas Maier überstand die Drangphase unbeschadet. Lazovski wurde im weiteren Verlauf in die Bodenlage geschickt. Maier ließ sich die gebotene Chance nicht entgehen. Ein Durchdreher des Heimringer entschied das Duell mit 2:0 Punkten für den Gastgeber. Die Partie war damit so gut wie entschieden. Die Erfahrung behielt diesmal über jugendlichen Ansturm die Oberhand.

Im Freistil-Mittelgewicht musste Florian Unfried aufrücken, damit die Gewichtsklasse nicht leer blieb. Johannes Batt (B) brachte gut 16 kg mehr auf die Matte. Dieser Vorteil war für den beherzt angreifenden Unfried nicht zu überwinden. Batt wehrte die Angriffe des jungen SV’lers ab und sicherte mit dem 16:0 Punktsieg den 17:11 Zwischenstand und damit den Heimerfolg.

Zum Schluss legte Michael Widmayer mit dem 17:2 Punkterfolg gegen Florian Mayerhofer (B) noch mit vier  Zählern nach. Das Endergebnis von 17:15 Endergebnis spiegelt den Kampfverlauf wieder und die Wacker-Anhänger waren erleichtert, dass die Punkte der sehenswerten Partie in der Burgstadt  blieben. Die Donau-Wald-Ringer waren durch eine geschlossene Mannschaftsleitung nahe an die Sensation gerückt. Das Weiß-Blaue Trainertrio Christoph Scherr, Thomas Killersreiter und Guido Meltzer äußerte sich positiv über die Einstellung und Leistung ihrer Schützlinge. In der Tat beeindruckten die Donau-Wald-Ringer durch hohen Einsatz.

SVU-Zweite gewinnt 26:24
Den Vorkampf in der Gruppenliga Mitte entschied der SV Untergriesbach II auf der Matte mit 26:24 für sich. Hier wird in jeder sieben Gewichtsklassen im klassischen und im freien Stil gekämpft.  Johannes Steinberger gewann beide Duelle in der 57-kg-Klasse durch technische Überlegenheit. Christoph Fenzl (61 kg) strich kampflos die Zähler ein. Manuel Lenz ( 66 kg) gewann das Freistil-Duell mit 8:1 und verlor den Rückkampf mit 5:0. Christoph Überreiter (75 kg) gewann in der klassischen Stilart und verlor in der freien Disziplin mit dem gleichen Resultat.

Daniel Loher (86 kg) holte bei der 5:8 Punktniederlage noch gut auf, der Rückkampf ging per Schultersieg an den SVU-Ringer. Thomas Hartl (96 kg )und Josef Neumüller (130 kg) standen gegen die in die Reserve verbannten Bundesligaringer Anton Losowik und Miroslav Geshev in beiden Stilarten auf verlorenem Posten. Nachdem Christoph Fenzl noch unplanmäßig im Untergriesbacher Bundesligateam Marco Lenz ersetzte, werden seine acht Wertungspunkte gestrichen. Der Ligen-Referent wird die auf der Matte erzielten 24:26 wohl in einen 24:18 Erfolg für die Burghausener Reserve ändern.

Schüler des SV Untergriesbach siegreich
In einer Auswärtbegegnung beim TV Geiselhöring hoffte der Trainer sowie auch die Akteure selbst auf erste Zähler in der Schüler-Bezirksliga Niederbayern/Oberpfalz. Dabei fuhr man selbst nicht vollständig zu den Gastgebern im Gäuboden. In einer Doppelrunde, zeigten die Ringer aus dem Bayerwald ihr Können und siegten in Freistil mit 48:32, die griechisch/römisch-Runde endete 24:16 für den Nachwuchs von Weiß-Blau. Zu den Siegringern des SV Untergriresbach zählten Denis Luger, Thomas Gattermann, Lukas Kinateder, Jonas Lenz je 2 mal Schultersieger. Zwei mal techn. überlegener Sieger war Alaa Alkrad, der insgesamt 34 Wertungspunkte sammelte. Die Nachwuchsriege liegt nun auf Platz drei des Fünferfeldes. Amberg ist Zweiter mit 80:0, da Mietraching zum Vergleich in Amerg nicht angetreten ist. Zu eben diesen RC Bergsteig Amberg müssen die Untergriesbacher am nächsten Wochenende anreisen, in der Hoffnung auf einige Punkte.