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Untergriesbach erkämpft sich die Tabellenführung zurück
Johannis Nürnberg II leistet beim Sieg über Freising wertvolle Schützenhilfe

von Josef Karl Neudorfer
Die Ringer-Oberliga hielt am vergangenen Samstag eine faustdicke Überraschung parat. Dass der SV Untergriesbach bei den starken Oberölsbachern gewann, war fast zu erwarten. Die Oberpfälzer hatten längere Zeit ihren Trainer, den früheren deutschen Meister Peter Engelhardt (Nürnberg) nicht mehr aufgeboten und konnten so schon in mehreren Kämpfen in der entscheidenden Phase nicht mehr zulegen. Die Weiß-Blauen besiegelten im letzten Kampf in der Oberpfalz den 21:17 Erfolg. Parallel dazu leistete sich die Spvgg Freising bei der Johannis-Reserve in Nürnberg einen herben Schnitzer. Die Verluste in den beiden leichtesten Gewichtsklassen und die Schulterniederlage des starken Ungarn Zoltan Keri führten zum 22:15 Erfolg der Noris-Ringer.

Die Nürnberger Vorlage kam für den SV Untergriesbach zur richtigen Zeit, denn nun können die Weiß-Blauen aus eigener Kraft die Meisterschaft in der Ringer-Oberliga erreichen. Der Ausflug in die Oberpfalz war kein leichter Gang. Die Entscheidung fiel nach wechselnden Führungen wieder einmal im letzten Kampf. Im Fliegengewicht ging es für die Weiß-Blauen zunächst darum, dass sich der junge Florian Unfried gut verkaufte. Unfried versuchte dies soweit das möglich war. Der Bulgare Nikolay Dobrev (O) wusste wohl selbst nicht, wie ihm geschah, denn Unfried hatte ihm zum Auftakt kess drei Punkte abgenommen. Bei dem Warnschuss blieb es dann, weil Dobrev seine internationale Erfahrung auspackte und den jungen SV'ler noch schultern konnte.

Tobias Nendel (O) konnte durch die zehn Kilogramm Gewichtsvorteil etwas länger gegen Attila Szmik standhalten, ausschlaggebend war der Vorteil jedoch nicht. Schon bis zur Pause hatte Szmik sein Konto auf 9:0 hochgeschraubt, die restlichen erforderlichen zweiPunkte zum 11:0 fielen kurz nach der Pause. Die Weiß-Blauen hatten schnell ausgeglichen und legten gleich nach. Dominik Redich (O) punktete zwar recht früh, genutzt hat das jedoch wenig. Marco Lenz brannte ein Feuerwerk ab und noch in der ersten Runde war bei dem 13:2 Vorsprung die Begegnung zu Gunsten des SV'lers vorzeitig zu Ende.

Christoph Bauer scheint sich eine besondere Auswärtsstärke zugelegt zu haben. Patrik Fanderl (O) lag nach der ersten Runde mit 2:4 im Rückstand und mit zunehmender Kampfzeit wurde Bauer noch stärker. Mit dem 12:5 Ergebnis von Bauer bauten die Weiß-Blauen ihren Vorsprung auf 11:5 aus. Dies war auch notwendig, denn Oberölsbach besann sich seiner Heimstärke. Daniel Sittel (O) revanchierte sich für die Vorkampfniederlage und setzte sich seinerseits gegen Christoph Überreiter durch. Die Hausherren hatten so bis zur Pause beim 9:11 mit den Gästen fast gleichgezogen.

Nach der Halbzeit sorgte der aus Zirndorf stammende Kevin Hermann (O) bei den heimischen Fans für Optimismus. Martin Roland fand gegen den starken Heimringer kein Konzept, um die Angriffe abzublocken. So sorgte Hermann für einen 12:0 Punktsieg und brachte sein Team mit 13:11 in Führung. Die Weiß-Blauen ließen sich dadurch nicht beirren. 

Johannes Mayerhofer ist für seine Kampfkraft und Beharrlichkeit bekanntJohannes Mayerhofer ist für seine Kampfkraft und Beharrlichkeit bekannt. Martin Kölbl (O) lag nach der ersten Runde schon mit 0:4 im Rückstand und Mayerhofer legte nach. Die Anzeigetafel zeigte nach sechs Minuten Mayerhofers klaren 8:0 Erfolg an. Die Weiß-Blauen lagen mit einem Pünktchen Vorsprung wieder vorne.           

 

 

Noch hegten die Gastgeber Hoffnungen auf den Heimsieg. Sebastian Krieger (O) hatte im Vorkampf erstmals gegen Andreas Buchetmann mit 3:6 verloren. Der Bayerische Meister rief seine in vielen Bundesligakämpfen erworbene Routine ab und kam nach knapp einer Minute zum Schultersieg. Der damit erkämpfte 17:14 Vorteil ließ die heimischen Zuschauer auf einen Heimsieg hoffen. Der Dämpfer folgte auf dem Fuße, denn Benedict Pauli machten kurzen Prozess. Nach 45 Sekunden hatte der Klassiker den Schultersieg erzielt. Weiß-Blau hatte sich mit dem Zwischenstand von 18:17 einen leichten Vorteil erarbeitet, die Entscheidung war auf den letzten Kampf verschoben worden.

Alexander Mihajlov (O) versuchte mit seinen Möglichkeiten, zu retten, was eigentlich nicht mehr zu retten war. Technisch war Gabor Farkas dem Oberpfälzer deutlich überlegen. Nach drei Minuten lag der Magyar in Untergriesbachs Diensten mit 6:0 in Front. Weitere zwei Zähler kamen in der zweiten Runde dazu. Damit hatten die Weiß-Blauen den nicht ungefährlichen Auswärtskampf mit 21:17 für sich entschieden. Zwei Kampftage stehen noch aus und es könnte noch spannend werden, denn der TSV Trostberg möchte am kommenden Samstag an seine Überraschung aus der Vorrunde anknüpfen.

Die Trostberger hatten gegen ein ausfallgeschwächtes SV-Team einen 29:8 Kantersieg eingefahren, konnten diese Leistung in den nachfolgenden Begegnungen nicht mehr erbringen. Nach schwächeren Kämpfen haben sich die Alzstädter wieder gefangen und könnten mit einem Sieg am kommenden Wochenende in Untergriesbgach könnte aus dem derzeitigen Zweikampf an der Spitze ein Dreikampf werden.  Für den SV Untergriesbach ist die nächste Begegnung so etwas wie ein vorgezogenes Saisonfinale.